In einer Welt, die von Schnelligkeit, Effizienz und ständigem Wandel geprägt ist, suchen viele von uns nach Wegen, das Leben einfacher, stressfreier und erfüllter zu gestalten. Hier bietet Lean Management, eine Philosophie, die ursprünglich in der Produktion bei Toyota entwickelt wurde, überraschende Einsichten und Methoden, die auch im Privatleben wunderbare Veränderungen mit sich bringen. Zeit sparen, Nerven schonen? Mit Lean Management gelingt’s. Deshalb ist Lean Management im Glücksschmied-Programm der Pfeiler, der Zeit und Ressourcen schafft, die du für deine persönlichen Glücksaktivitäten und somit dein Wohlbefinden nutzen kannst.
Dieser Artikel zeigt dir, wie die Lean-Prinzipien helfen, Zeit und Nerven zu sparen und gleichzeitig Raum schaffen, für die Dinge, die dir gut tun.
Was ist Lean Management?
Kurz gesagt, Lean Management zielt darauf ab, „Verschwendung“ zu minimieren und Wert zu maximieren. Obwohl die Prinzipien auf die Geschäftswelt ausgerichtet sind, sind sie auch wunderbar auf das tägliche Leben anwendbar. Ich bin ein grosser Fan der Lean-Philosophie und möchte hier die Brücke zwischen der Anwendung im Business und im Privatleben schlagen.
Die 5 Lean-Prinzipien angewendet auf das Privatleben
1. Klarheit schaffen, was für dich wirklich zählt – „Wert“ definieren
Im Geschäftskontext bedeutet Wert das, was der Kunde bereit ist zu zahlen. Im Glücksschmied-Programm definiert sich Wert als das, was uns persönlich gut tut und glücklich macht. Die Werte nach denen wir streben, unsere ganz persönlichen Glücksaktivitäten, unsere Signaturstärken. Lerne die Aspekte deines Lebens kennen, die dir Freude und Zufriedenheit bringen.
Beispiel: Michael ist beruflich sehr erfolgreich. Mit Ende 40 merkt er, dass ihm sein stressiger Job nicht mehr gut tut. Erst als er sich intensiv mit seinen Werten auseinander gesetzt, erkennt er, dass er sein Leben bisher stark auf gesellschaftlich anerkannte Werte ausgerichtet hat. Denn eigentlich sind ihm Freiheit und Selbstbestimmung viel wichtiger als finanzieller Erfolg und Karriere.
2. Zeit- und Energieräuber erkennen – „Wertstrom“ identifizieren
Wenn wir erkannt haben, was uns wichtig ist und glücklich macht, stellt sich die Frage, was wir wie tun um diese Dinge auch wirklich in unser Leben zu holen. Analysiere, wie du deine Zeit verbringst und deine Ressourcen einsetzt. Gibt es Aktivitäten, die keinen Wert bieten oder sogar abträglich für dein Wohlbefinden sind? Das können Zeitfresser wie endloses Scrollen durch soziale Medien, unnötige Verpflichtungen oder der Besitz von zu vielen Dingen sein, die du nicht nutzt oder die dich nicht glücklich machen.
Beispiel: Silke ist eine engagierte, berufstätige Mutter. Sie nimmt regelmäßig an mehreren wöchentlichen Treffen von Freizeitclubs und Organisationen teil. Beim Analysieren ihrer Aktivitäten merkt sie, dass sie diese Treffen eigentlich gar nicht erfüllen. Sie beschliesst, ihre Teilnahme auf diejenigen zu beschränken, die ihr tatsächlich Freude bereiten. Und sie hat Zeit gewonnen für weitere positive Erlebnisse.
3. Den Alltag vereinfachen – „Fliessende“ Prozesse schaffen
Fliessende Prozesse Stelle dienen einem reibungslosen Ablauf. Dies geschieht durch die Beseitigung von Hindernissen, die dich von deinen Zielen abhalten. Das kann bedeuten, dein Zuhause zu entrümpeln, eine bessere Zeitmanagement-Strategie zu entwickeln oder einfach Nein zu sagen zu Dingen, die nicht zu deinem Glück beitragen.
Beispiel: Thomas, ein alleinerziehender Vater von zwei Kindern kämpft beinahe täglich damit, diese morgens rechtzeitig zur Schule zu bringen. Der Stress zieht sich dann durch seinen ganzen Tag. Durch kleine Anpassungen bringt er den "Prozess wieder ins Fliessen“, wie die Vorbereitung der Kinderkleidung am Vorabend, das Aufteilen der Frühstücks-Aufgaben innerhalb der Familie und dem Packen der Schultaschen direkt nach dem Erledigen der Hausaufgaben. Der Start in den Morgen verläuft reibungslos und wird von Tag zu Tag entspannter.
4. Der richtige Zeitpunkt – „Pull-Prinzip“ etablieren
Im Lean Management bedeutet das Pull-Prinzip, dass die Produktion durch die Nachfrage gesteuert wird. Übertragen auf das tägliche Leben: Dinge zum richtigen Zeitpunkt zu tun oder anzuschaffen, nämlich dann, wenn ein Bedarf dafür besteht, statt auf Vorrat zu handeln. „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ – wer kennt das Sprichwort nicht. Es steht stark im Widerspruch zum „Pull-Prinzip“. Zu tun findet man immer etwas. Noch schnell dies erledigen, noch schnell das und schon ist das Zeitfenster rum, in dem man sich auch was guten tun hätte können, weil es deinem Bedürfnis entsprochen hätte.
Beispiel: Nicole ist 35, berufstätig und studiert seit einem Jahr berufsbegleitend Psychologie. Schnell hat sie sich angewöhnt, immer mehrere Bücher gleichzeitig zu lesen, weil sie das Gefühl hat, dass sie ständig lernen muss. Das führt oft dazu, dass sie sich überfordert fühlt und kaum mehr richtige „Freizeit“ hat. Durch das Erkennen dieses Musters, ändert sie dieses Verhalten. Heute liest sie immer nur ein Buch und auch nur dann, wenn es sie wirklich interessiert oder zur Pflichtlektüre ihrer Ausbildung gehört. Sie geniesst das Lesen wieder und lernt auch effektiver.
5. Stetige Verbesserungen – „Perfektion“ anstreben
Die Idee dahinter ist einfach: Es geht darum, in kleinen, aber stetigen Schritten die Arbeitsprozesse, Produkte, Dienstleistungen und die Arbeitsumgebung kontinuierlich zu verbessern. Ziel ist es, die Qualität zu steigern, die Effizienz zu erhöhen und die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern zu fördern. Auch im Privatleben lassen sich dadurch die Lebensqualität und die Zufriedenheit erhöhen und Zeit für schöne Dinge gewinnen, durch regelmässiges reflektieren und anpassen unserer Aufgaben.
Beispiel: Ein junger Mann bemerkt, dass er nach der Arbeit oft erschöpft ist und keine Zeit für Hobbys oder Freunde hat. Er möchte dies ändern und setzt sich zunächst das Ziel, sich mindestens einmal in der Woche wieder Zeit für sich zu nehmen. Bald merkt er, dass er sich wieder wohler fühlt. Allerdings realisiert er auch, dass er immer noch Tage hat, an denen er sich überarbeitet fühlt. Statt sich zu entmutigen, versucht er eine weitere Verbesserung anzustreben, in dem er nach dem Mittagessen einen kurzen Spaziergang macht. Durch diese kontinuierlichen, machbare Anpassungen steigert er Schritt für Schritt sein Wohlbefinden.
Warum weniger oft mehr ist
Lean Management im Privatleben einzusetzen, bedeutet, bewusster zu wählen, wie wir unsere Zeit und unsere Ressourcen nutzen. Durch das Entfernen von Überflüssigem schaffen wir Raum – physisch und mental – für das, was uns wirklich wichtig ist und glücklich macht.
Dieser Ansatz hilft:
- Unsere Ziele zu klären
- Stress zu reduzieren
- Zeit und Ressourcen zu gewinnen
Und genau darum ist die Lean Management-Philosophie der erste wichtige Pfeiler des Glücksschmied-Programms. Gemeinsam optimieren wir deinen Alltag mit einer „Lean-Kur“ und gewinnen die Zeit, die du für deine persönlichen „Glücksaktivitäten“ nutzen kannst. Diese erarbeiten wir nach den neuesten Erkenntnissen der Positiven Psychologie – dem zweiten Pfeiler des Glücksschmied-Programms.
Fazit
Indem wir Lean-Prinzipien in unserem persönlichen Leben anwenden, können wir die Komplexität des Alltags reduzieren und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt. Es geht nicht um das ständige „schneller, höher, weiter“, nicht darum, alles bis ins kleinste Detail zu optimieren, sondern darum, sein Leben einfacher zu gestalten und Zeit, Nerven und dabei auch noch Geld zu sparen. Es geht darum, das Leben auf die schönen Dinge des Lebens ausrichten, auf die Dinge, die „Wert“ schaffen.
Starte heute damit, die Prinzipien von Lean Management auf dein Leben anzuwenden, und entdecke, wie viel mehr Raum für Freude und Zufriedenheit entsteht, wenn du den Ballast abwirfst, der dich zurückhält.
Du hättest gerne Unterstützung dabei? Wie wär’s mit dem Glücksschmied-Programm?